Goldsparpläne im Check

Gold ist für viele Anleger die sicherste Anlageform überhaupt. Daran ändert auch die jüngste Kursdelle nichts. Eine Variante der Anlage in das gelbe Edelmetall sind Goldsparpläne. Wir stellen die Anlageform vor und versuchen Chancen und Risiken gegenüberzustellen.

Altersvorsorge

Wer für seine Altervorsorge spart, der will eines nicht – mit seiner Altersvorsorge spekulieren. Daher sind möglichst sichere Geldanlagen gefragt. Gold zählt schon seit ewigen Zeiten zu den sichersten Anlageformen überhaupt und wird weltweit von staatlichen Zentralbanken in großen Mengen zum Schutz vor Krisen gehortet. Auf der anderen Seite sind Sparpläne ein beliebtes Mittel, um über einen großen Zeitraum hinweg in kleinen Schritten ein Vermögen aufzubauen. Was liegt näher als die Kombination dieser beiden Instrumente – zum Gold-Sparplan?

Cost-Average-Effekt

Neben dem kontinuierlichen Vermögensaufbau zählt der Cost-Average-Effekt (zu Deutsch: Durchschnittskosteneffekt) zu den großen Vorteilen eines Sparplans. tritt bei Sparplänen ein. Weil der pro Ausführung angelegte Geldbetrag fix ist, werden abhängig von den jeweiligen Kursen mehr oder weniger Anteile erworben, sodass auf längere Sicht gesehen für die Anteile ein Durchschnittspreis gezahlt wurde. Dieser Durchschnittspreis liegt zwar über dem günstigsten Preis, aber gleichzeitig auch unter dem ungünstigsten Preis für die Anteile. Der richtige Einstiegszeitpunkt für einen Goldsparplan wird durch den Cost-Average-Effekt auf einen Zeitraum ausgeweitet, sodass die Folgen eines falschen Timings drastisch verringert werden. Theoretisch werden allerdings auch die Vorteile eines richtig getimten Einstiegs vermindert. Dieser ist in der Praxis aber so gut wie nie realisierbar.

Goldsparpläne in physisches Gold vs. ETF/ETC-Goldsparpläne

Es gibt verschiedene Arten von Goldsparplänen. Die am häufigsten in dem Zusammenhang gemeinten sind Sparpläne, die in physisches Gold investieren. In der Regel handelt es sich um Goldbarren. Dies bedeutet, dass Goldbarren i.d.R. in einem Tresor bei einer Bank im Gegenwert des Goldsparplanes gelagert werden. Das Gold ist Eigentum des Anlegers und wird als Sondervermögen ausgewiesen. Der monatliche Mindestsparbetrag ist jedoch ähnlich, bei den meisten Instituten beträgt dieser 50 Euro. Die Mindestlaufzeit des Goldsparplans wird ebenfalls fast einheitlich bei allen Anbietern auf zwölf Monate festgesetzt.

Eine Alternative sind ETC-Goldsparpläne. ETC steht für Exchange Traded Commodities. Dabei handelt es sich um Fonds, die Gold erwerben sowie lagern und darauf lautende Wertpapiere an die Anleger herausgeben. Dabei handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen, die einem Emittentenrisiko ausgesetzt sind. Diesem Ausfallrisiko wird aber dadurch begegnet, dass das Gold physisch hinterlegt ist und im Insovenzfall als Besicherung dient. Die aus der Aktienwelt beliebten ETFs (Exchange Traded Funds) sind in Deutschland für Rohstoffe nicht für den Vertrieb an Privatleute zugelassen. Das Investmentgesetzt verbietet Anlagevehikel, bei denen mehr als 30% des Anlagevermögens in einen Wert investiert werden. Bei Gold-ETFs ist aber genau das der Fall. Bleiben also die beschriebenen Gold-ETCs.

Kostenstruktur physischer Goldsparplan

Die Kosten eines physischen Goldsparplans setzen sich grob gesehen aus zwei größeren Blöcken zusammen. Dies wären auf der einen Seite die Kosten für den Abschluss eines solchen Goldsparplans. Auf der anderen Seite sind es die Kosten, die für die laufende Verwahrung und Verwaltung des Goldes anfallen. Die Gebühren für Verwahrung und Verwaltung unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter.

Vor- und Nachteile von physischen Goldsparplänen

Anleger in Gold – in welcher Form auch immer – müssen Kauf nehmen, dass keine laufenden Erträge erwirtschaftet werden. Gold zahlt keine Dividenden, einzig Kurssteigerungen bringen dem Anleger die gewünschte Rendite. Ob diese eintreten, kann niemand mit Sicherheit sagen. Unabhängig davon sind die Kosten für Goldsparpläne die in physisches Gold investieren zum Teil recht hoch. Insbeondere, wenn die eingezahlten Beträge sehr gering sind, fallen relativ gesehen hohe Aufschläge und Provisionen an. Im Vergleich zum günstigeren ETC-Sparplan liegen die Vorteile in der steuerlichen Beurteilung. Währung auf Kursgewinne von Gold-ETCs eine Kapitalertragssteuer in Form der Abgeltungssteuer zu zahlen ist, sind Anlagen in physische Goldsparpläne nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei. Wer lange genug spart, bis er einen respektablen Goldbarren sein eigen nennt, kann sich diesen aushändigen lassen. Die Freudengefühle bei der Übergabe können sicher auch als Pluspunkt genannt werden.

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