Immobilienfinanzierung – Stammkunden zahlen drauf

Die Banken lassen sich immer raffiniertere Geschäftsideen einfallen, um ihre Umsätze zu steigern. Dabei geht es aber nicht nur um Umsatzsteigerungen an sich, oft sind die Banken gezwungen, Verluste auszugleichen, die in anderen Sparten oder Sektoren entstanden sind. Im Augenblick ist dieses Phänomen besonders gut im Bereich der Immobilienfinanzierung zu beobachten. Dabei ist ein nachhaltiger Trend erkennbar, der zu Lasten jener Kunden geht, deren Immobilienkredit im Begriff ist, auszulaufen.

Zinsniveau und Sinn des Angebotsvergleichs

Die Hausbank, die damals den Immobilienkredit der Kunden ermöglichte, bietet eine Fortsetzung der Zinsbindung des noch offenen Immobilienkredits, auf den ersten Blick zu niedrigen Zinsen an. Dem Bestandskunden sei jedoch angeraten, dass Angebot genau zu überprüfen, denn es scheint immer wieder vorzukommen, dass Neukunden auf ihre Immobilienfinanzierung deutlich niedrigere Zinsen bekommen, als die Bestandskunden.

Die Problematik besteht aus mehreren Aspekten: Zunächst einmal machen sich viele Bestandskunden gar nicht die Mühe, Angebote zu vergleichen. Diese Tatsache nutzen die Banken aus, ihr Angebot zu einer weiteren Zinsbindung klingt für die Kunden verlockend. Hintergrund ist jedoch lediglich der, dass in der Gegenwart das Zinsniveau auf einem historischen Tief angelangt ist. Die Zinsen, die der Bestandskunde nun zu zahlen hätte, wenn er auf das Angebot der Bank einginge, sind in der Regel deutlich niedriger, als vor Jahren. Dennoch könnten die Kunden bei genauer Recherche noch mehr sparen.

Das rückläufige Neukundengeschäft als Hintergrund

Eine weitere Problematik, die hiermit in engem Zusammenhang steht, ist das rückläufige Neukundengeschäft der Banken. Experten vermuten, dass die Banken Neukunden mit besonders niedrigen Zinsen locken, um die Defizite ausgleichen zu können. Das dies zur Last der Bestandskunden geht, ist ein Umstand, der selbst von der Verbraucherzentrale bemängelt wird. Mit Fairness hat diese Entwicklung nichts zu tun und jedem Bestandskunden sei an dieser Stelle angeraten, die Angebote der Hausbank sehr kritisch unter die Lupe zu nehmen und Vergleiche anzustellen. Der Mehraufwand für einen etwaigen Wechsel, im Vergleich zur möglichen Kostenersparnis, stehen in keinem Verhältnis. Gerade in der Immobilienfinanzierung, können ein paar Stellen vor oder hinter dem Komma auf lange Sicht Beträge ausmachen, die nicht selten im fünfstelligen Bereich anzugliedern sind.

Unabhängig von der beschriebenen Problematik ist das Geschäft mit den staatlichen Förderprogrammen. Hier haben wir keine Unterschiede bei den Konditionen für Bestands- oder Neukunden feststellen können. Die KFW Förderdarlehen sind derzeit schon ab 1,97 % p.a. zu haben (ING-DiBa).

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