Internet-Betrüger erfinden immer neue Maschen, um die Konten der Betroffenen zu plündern. Wir zeigen, wie Sie sich vor Online-Phishing schützen.
Erst im Juni wurden in Norddeutschland zwei Firmen um 9.000 Euro erleichtert. Das Geld war auf ausländische Konten transferiert worden. Möglich wurde dies, weil die Täter ein Schadprogramm auf den betroffenen Rechnern installieren konnten. Sie hatten zuvor den Geschädigten weisgemacht, dass sie ein wichtiges Update auf dem Computer durchführen müssten.
Dass dies kein seltener Fall ist, zeigt eine aktuelle Online-Studie zum Thema Sicherheit beim Online-Banking. Zwei Prozent der Befragten haben bereits negative Erfahrungen mit Betrugsfällen beim Online-Banking gemacht. 17 Prozent der Befragten antworteten, dass es in ihrem Bekanntenkreis schon zu solchen Betrugsfällen gekommen sei. So verwundert es nicht, dass „Sicherheit“ für die Befragten der wichtigste Punkt überhaupt beim Online-Banking ist.
Trojaner machen es möglich
Der Zugang zu den Girokonten der Betroffenen erfolgt in den meisten Fällen über einen Trojaner. Es handelt sich dabei um einen „Man-in-the-Browser-Angriff“. In diesem Fall schaltet sich ein potenzieller Angreifer zwischen die Bank und dem Kunden. Der berüchtigtste Online-Banking-Trojaner ist Zeus, der bei der Anmeldung zum Online-Banking automatisch die Daten abgreift. Mit diesen ist es leicht möglich, betrügerische Transaktionen auszuführen. Der Trojaner gelangt in der Regel durch eine gefälschte E-Mail auf den Rechner der Geschädigten. Den Geschädigten wird hier vorgegaukelt, dass die E-Mail von der Hausbank kommt. Sie werden dazu aufgefordert, ein sogenanntes Sicherheits-Update auszuführen. Dazu sollen die Betroffenen den Anhang der E-Mail öffnen. Schon gelangt ein Trojaner auf den Rechner und kann diesen übernehmen.
Vorsicht mit E-Mails von der Hausbank
Im Jahr 2013 wurde auf solche Weise ein Betrag von 34 Millionen Euro erbeutet. Einige der Täter konnten jedoch durch die Polizei festgenommen werden. Aber dieser Vorfall zeigt, wie leichtgläubig manche Internet-Nutzer doch sind. Grundsätzlich verschicken die Banken keine Sicherheitsupdates per E-Mail. In aller Regel werden die Kunden persönlich in einem Brief angeschrieben, sollte sich am Online-Banking der betreffenden Bank tatsächlich etwas geändert haben.
In 2013 stieg die Zahl der gemeldeten Schadensfälle um 20% auf 4.100 an. Alsolut gesehen ist bei 2,5 Milliarden Überweisungen jährlich die Zahl der Betrugsfälle jedoch noch sehr gering. Wer die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen beachtet, sollte eigentlich kein Opfer von Online-Betrügereien werden. Grundsätzlich sollte bei E-Mail-Eingängen mit Bedacht gehandelt werden. Keine Bank verschickt aus Sicherheitsgründen elektronische Nachrichten an ihre Kunden, die die Sicherheit des Online-Bankings betreffen.
Nachfolgende Grafik zeigt, welche Sicherheitsmaßnahmen von Befragten der Studie ergriffen werden, um sich vor Online-Betrug zu schützen.
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