Sichere Geldanlagen

Gibt es derzeit noch Möglichkeiten, sein Geld sicher anzulegen? Im Gegensatz zu Sparern in anderen Ländern, insbesondere im angelsächsischen Bereich, hat die Mehrheit der deutschen Privatanleger bisher kaum auf Aktien oder andere Finanzprodukte mit hohen Chancen und Risiken, wie zum Beispiel Zertifikate und Optionsscheine, gesetzt. Durch die Finanz- und Eurokrise fühlen sich private Investoren in ihrer Skepsis bestätigt. Tatsächlich lässt sich nicht leugnen, dass Anleger, die Aktien und Fonds gekauft hatten, erhebliche Verluste hinnehmen mussten. Um so verständlicher ist die Haltung vieler Sparer, dass die Sicherheit oberstes Ziel der Geldanlage sein muss.

Festgeld und Tagesgeld gehören zu den bevorzugten sicheren Anlageformen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass sie nur dann wirklich auch den gewünschten Schutz vor einem Vermögensverlust bieten, wenn sie durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert sind. Diese gilt EU-weit bis 100.000 € pro Anleger, darüber hinaus sind einige deutsche Kreditinstitute dem freiwilligen Einlagensicherungsfond des deutschen Bankenverbandes beigetreten, der noch größere Summen schützt. Die Einlagen bei deutschen Sparkassen sind durch die Gewährsträgerhaftung abgesichert. Bei ausländischen Kreditinstituten sollten sich Sparer genau erkundigen, welche Sicherungsmechanismen im Falle einer Insolvenz die angelegten Kundengelder schützen.

Staatsanleihen
Deutsche Anleihen der öffentlichen Hand, zum Beispiel Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe, Kommunalobligationen und andere Pfandbriefe gelten zu Recht als sehr sichere Geldanlagen. Nur wenn der völlig unwahrscheinliche Fall einer Insolvenz des deutschen Staates eintreten würde, wäre die Rückzahlung gefährdet. Bei öffentlichen Anleihen, die von anderen Staaten begeben werden, ist hingegen mehr Vorsicht angebracht. Zum Beispiel sind derzeit wegen der drastischen Verschlechterung der Ratingeinstufung hohe Risikoaufschläge bei italienischen Staatspapieren zu verzeichnen.

Immobilien
Die Investition in Immobilien hat seit der Eurokrise in Deutschland einen regelrechten Boom erlebt. Dabei müssen Anleger nicht gleich ein Haus oder eine Wohnung kaufen, sondern können auch Anteile an geschlossenen Immobilienfonds erwerben. Juristisch werden sie damit zu Kommanditisten, die wirtschaftlich unternehmerisches Risiko tragen. Es gibt keinerlei Garantie für die angelegten Gelder, der Erfolg der Anlage ist von auf lange Sicht eher unsicheren Faktoren wie dir Entwicklung des Mietniveaus und der Preise am Immobilienmarkt abhängig.

Gold
Ein weiterer Sachwert, nämlich Gold, verzeichnet in diesen Krisenzeiten eine sehr hohe Nachfrage. Hierbei sollte sich jedoch jeder Anleger vor einer Investition in diesen Rohstoff bewusst werden, wie stark der Goldkurs in den letzten Jahren bereits gestiegen ist. Eine gegenläufige Entwicklung mit hohem Verlustrisiko ist durchaus nicht unwahrscheinlich, so dass auch diese Anlageform nicht als wirklich sicher beurteilt werden kann.

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Ein Kommentar zu “Sichere Geldanlagen”

  1. […] durch die britische Einlagensicherung. Darüber hinaus ist die Bank of Scotland Mitglied im Einlagensicherungsfonds des deutschen Bankenverbands mit einer Absicherung von bis zu 250.000 Euro je […]