Berufstätige mit Familie denken immer öfter darüber nach, wie sie die Familie besser vor Risiken schützen können. Eines dieser Risiken ist die Berufsunfähigkeit, z.B. ausgelöst durch eine schwere Krankheit. Hier kann es passieren, dass ein großer Teil der monatlichen Einnahmen wegfallen und der bisherige Lebensstandard nicht mehr aufrecht gehalten werden kann. Wir geben Tipps bei der Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wenn Sie sich für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden haben, steht der wichtigste Schritt noch bevor: die Auswahl der passenden Versicherung. Gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie sich dafür genügend Zeit nehmen, da hier wirklich große und nicht leicht durchschaubare Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen und auch Verträgen bestehen. Das Kleingedruckte des Vertrags ist hier besonders wichtig.
Leistungsumfang und Zeitpunkt
In frühen Jahren können Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung viel günstiger abschließen als später, da die Prämie mit zunehmendem Alter stark ansteigt. Die Versicherung sollte auf jeden Fall bis zum 65. Lebensjahr laufen, für jüngere Versicherungsnehmer sogar bis 67. Die Höhe der Versicherung sollte sich an ihrem aktuellen Netto- Einkommen orientieren. Nicht bei jeder Versicherung ist eine Abdeckung von 100% möglich. 75% sollten es in jedem Fall sein, da die staatliche Vorsorge bei weitem nicht ausreicht (Quelle: http://www.berufsunfaehigkeitsversicherung.info)
Versicherungsbedingungen: abstrakte Verweisung beachten
Der Prognosezeitraum in Ihrem Versicherungsvertrag sollte auf sechs Monate verkürzt sein. Das heißt, dass Sie im Fall einer Berufsunfähigkeit von sechs Monaten Leistungen in Anspruch nehmen können. Andernfalls müsste ein Arzt dafür eine Berufsunfähigkeit für mindestens drei Jahre prognostizieren. Die Leistungen sollten auch rückwirkend in Anspruch genommen werden können. Achten Sie auch darauf, dass Sie schon bei 50% Berufsunfähigkeit Anspruch auf die volle Versicherungsleistung haben. Ist die Leistung in diesem Fall herabgesetzt, muss sich das in deutlich niedrigeren Prämien niederschlagen. Im Vertrag darf auf keinen Fall die Möglichkeit einer „abstrakten Verweisung“ bestehen. Denn das würde bedeuten, dass die Versicherung Sie im Schadensfall auf ein anderes Berufsfeld verweisen kann, unabhängig davon, ob Sie da eine Arbeitsstelle finden oder nicht. Das Rücktrittsrecht der Versicherung wegen -auch versehentlicher – falscher Angaben sollte bei fünf Jahren oder darunter liegen. Ihr Versicherer sollte auch auf den § 41 vollständig verzichten. Das heißt, dass ein Rücktritt der Versicherung oder eine Erhöhung der Prämie nicht möglich sein sollte, wenn sich herausstellt, dass bei Abschluss der Versicherung ein erhöhtes Risiko bestand, von dem Sie nichts wussten.
Weitere Kriterien: Ehrlich sein
Selbstverständlich sollten alle Ihre Angaben der Versicherung gegenüber wahrheitsgemäß und vollständig sein. Sonst gefährden Sie Ihren eigenen Versicherungsschutz. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, unterscheidet sich doch das Ausmaß der Gesundheitsfragen zwischen den einzelnen Versicherungen und Verträgen erheblich. Auch mit den besten Absichten sind nicht alle leicht zu beantworten. Es ist auch möglich, dass in Ihrem kompliziert formulierten Vertrag einige „Fallen“ lauern, die Sie trotz Checkliste nicht selbst aufspüren können. Deshalb sollten Sie immer auch auf den Ruf der Versicherung achten und Erfahrungsberichte ernst nehmen. Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es empfehlenswert, den Vertrag vor Unterzeichnung noch einem möglichst unabhängigen Experten zur Überprüfung vorzulegen.
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